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Steiermark  Online seit 19.07.2024, 18:45 Uhr

KHD-Einsatz nach schwerem Unwetter in Bruck an der Mur


Enorme Niederschlagsmengen haben im Gebiet Bruck a. d. Mur ein verheerendes Schadensbild, insbesondere in den Marktgemeinden Aflenz und Thörl, hinterlassen. Die örtlichen Kräfte waren noch in der Nacht vom 16. auf 17. Juli in den Großeinsatz ausgerückt, bereits in der Nacht wurden erste bereichsinterne KHD-Züge des BFV Bruck a. d. Mur sowie KHD-Züge aus den nicht betroffenen Bezirken (BFV GU, WZ und HB) nachalarmiert. Das wahre Schadensausmaß ist aber erst am nächsten Morgen ersichtlich geworden. Somit wurden im Laufe des 17. Julis weitere vier KHD-Züge aus der Steiermark (BFV GU, FB, WZ und LI) angefordert, darunter jener aus dem BFV Liezen, welcher für den 18. Juli eingeplant wurde.


Aufgrund der Anforderung des BFV Bruck a. d. Mur erfolgte der Entschluss, den gering adaptierten TLF-Zug KHD 52/3 zu mobilisieren, ebenso wie alle fünf Rollcontainer „Unwetter“ und den KHD-LKW Wildalpen, erweitert mit dem Teleskoplader Au/Gaishorn. Der KHD-Zug des BFV Liezen wurde um 5:30 Uhr am Gelände des Bereichsfeuerwehrverbandes Liezen gesammelt und konnte um 6:00 Uhr unter dem Zugskommando von HBI a.D. Christian GÖSCHL und OBI Thomas TRESTIK in das Einsatzgebiet verlegen. Ein Vorauskommando, bestehend aus KHD-Kommandantin ABI DI Monika HABERL und OBI Sebastian EMMER traf bereits um 7:00 Uhr beim Bereichsführungsstab BM ein, um das zugeteilte Einsatzgebiet zu erkunden und die Vorgehensweise festzulegen.

Die Aufgaben des KHD-Zuges 52/3 waren insbesondere das Beseitigen von Vermurungen, Reinigungsarbeiten nach Überschwemmungen, Beheben von Verklausungen sowie das Reinigen von Verkehrsflächen. Einzelne Objekte im Einsatzgebiet waren von den Massen des über die Ufer getretenen Baches im Keller teils deckenhoch gefüllt mit Schlamm und Wasser. Hier war teils ein immenser Krafteinsatz erforderlich, um auch diese Schadenslagen abarbeiten zu können. Der Einsatz der Kräfte des BFV Liezen dauerte bis 17:15 Uhr an, ehe von Bereitschafts- und Zugskommando der Befehl „uum Abmarsch fertig“ gegeben werden konnte. Um 20:00 Uhr konnten die Kräfte die Heimreise antreten, nachdem sie vor Ort noch weitestgehend die eigenen Reinigungsarbeiten sowie die Verpflegung nach dem kräftezehrenden Einsatz beendet haben.
Die Zusammenarbeit mit den Kräften des BFV Bruck an der Mur sowie den Kräften des KHD-Zuges Weiz, mit denen sich das Einsatzgebiet zum Teil überschnitten hat, war trotz der anstrengenden Herausforderungen von großer Kameradschaft und Professionalität geprägt. Bruck an der Murs Bereichsfeuerwehrkommandant LBD Reinhard LEICHTFRIED und BR Jürgen RACHWALIK brachten mehrfach ihren Dank gegenüber allen eingesetzten Kräften des BFV Liezen zum Ausdruck.
Bereichsfeuerwehrkommandant LFR Reinhold BINDER und Bereichsfeuerwehrkommandant-Stv. BR Benjamin SCHACHNER zeigen sich stolz und sehr dankbar für den großartigen Einsatz aller eingesetzten Kräfte des BFV Liezen, die sie im Einsatzgebiet des BFV BM erbracht haben.
LFR Reinhold BINDER: „Elementarereignisse wie in diesem Fall zeigen, wie schnell ein verheerendes Schadensausmaß in einzelnen kleinräumigen Gebieten eintreten kann. Die gegenseitige Unterstützung bei ebensolchen Elementarereignissen ist ein wesentlicher Bestandteil des Feuerwehrwesens in der Steiermark. Die Kameraden des BFV Liezen haben am gestrigen Tag ihre Hilfsbereitschaft, Schlagkraft und Professionalität eindrucksvoll unter Beweis stellen können! Es erfüllt mich jedes Mal wieder mit Stolz, Kommandant des Bereichsfeuerwehrverbandes Liezen sein zu dürfen!“
BR Benjamin SCHACHNER ergänzt: „Es ist nicht selbstverständlich, unkompliziert Soforthilfe leisten zu können, dies erfordert Engagement, Einsatzbereitschaft und einen hohen Ausbildungsstand – der BFV Liezen ist stolz auf euch!“

19. Juli: KHD-Zug aus Knittelfeld wurde alarmiert
Durch die schweren Unwetter im Bezirk Bruck/Mur und Leoben wurde der Zug des Katastrophenhilfsdienstes 49 des Bereichsfeuerwehrverbandes Knittelfeld am 19. Juni in den Bezirk Bruck an der Mur alarmiert. Um 06:00 Uhr in der Früh setzten sich 68 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen in Richtung Aflenz in Bewegung, um die seit Tagen im Einsatz stehenden Einheiten zu unterstützen.
Wie schon aus den Medien bekannt, wurde unter anderem die Gemeinde Aflenz schwer getroffen. Dort hatte Unwetterfront vergangenen Dienstag für massive Überschwemmungen gesorgt.
„Großteils bestanden die Tätigkeiten darin, Vermurungen zu beseitigen, Verklausungen zu lösen, Keller auszupumpen und verlegte Straßen wieder freizubekommen“, schildert der Knittelfelder Bereichsfeuerwehrkommandant, Landesfeuerwehrrat Erwin Grangl. Ausgerüstet mit Schanzwerkzeug, Schmutzwasserpumpen und Schläuchen rückten die 68 Männer und Frauen mit 18 Fahrzeugen an, darunter Spezialfahrzeuge wie Teleskoplader und ein Kranfahrzeug.
Seitens des Bereichsfeuerwehrverbandes Knittelfeld standen neben dem Bereichsführungsstab die Feuerwehren Apfelberg, Bischoffeld, Feistritz, Flatschach, Glein, Großlobming, Knittelfeld, Kobenz, Preg, Rachau, Sachendorf, Seckau, Spielberg, St. Lorenzen, St. Marein und St. Margarethen den ganzen Tag im Einsatz.


Berichte: Stefan Schröck, Sebastian Emmer und Thomas Zeiler
Fotos: Thomas Zeiler